Ein Dach iiber den Kopf Eine Herausforderung fììr die Euregio

Dolomiten

BOZEN (sk), Die Anschaffung eì- ner Wohnung wird irnmer mehr zu einer Herausforderung. Das empfinden nicht nur Siìdtìroler so, sondem auch ihre Nachbarn im Trentino und in Nordtirol. Um gemeinsame Handlungsmog- lichkeiten innerhalb der relevan- ten Politikfelder zu erortern, lu- den die Europaregion Tìrcl-Siìd- tirol-Trentino und das Arbeìtsfòr- derungsinstitut AFI gestern zur Tagung ,,Wohnbau zwischen Re- gulierung und Marktwirtschaft" in die EURAC ein.

,,Familienstrukturen veran- dern sich irnmer mehr, so auch deren Bediìrfnisse, denen die Po- litik gerecht werden muss" sagte Landesrat Christian Tornmasini. Die 3 Referenten aus Siìdtirol, dem Trentino und Nordtirol schilderten die derzeitige Situati- on in den jeweiligen Landern und moglìche Losungsvorschla- ge. AFI-Direktor Stefan Perini sieht vor allem die Veranderung der Gesellschaft als grofse Her- ausforderung: ,,Heutzutage be- steht jeder zweite Haushalt im Durchschnitt aus ein oder 2 Per- sonen, vor einigen Jahren waren es noch 4 Familienmitglieder."

Die Zunahme von Scheidungen, Singlehaushalten und Frauen, die im Arbeitsmarkt irnmer mehr FuB fassen, sei der Grund fi.ir den Wandel. Vor allem aber die ho- hen Mietpreise stelien ein grofses Problem in Sudtirol dar. Viele verschulden sich bereits in [un- gen Iahren" erklarte Perini. Ftir die Zukunft fordert er, Elemente von Tradition und Innovation neu zu verkniìpfen: Was sich uber Jahrzehnte bewahrt hat, soli nicht verworfen, was nicht mehr funktioniert, soli aber unbedingt umgestaltet werden."

Markus Kroll, Leiter der Abtei- lung Miet- und Wohnrecht der Arbeiterkammer Tirol, der iìber Videokonferenz zugeschaltet wurde, betonte, dass die nicht ge- fòrderten Wohnungen in Nordti- rol zu einem Luxusgut geworden sind: ,,Die Weltwirtschaftskrise war 2007 der Ausloser, warum viele Anleger aus Aktien ausge- stiegen sind und stattdessen in Wohnungen investiert haben." Eine soziale Wohnbauoffensive sieht er als moglìche Lòsung, da- rnit die Marktsituation zum Bei- spiel in Ballungsraumen wie Innsbruck entspannter wird. Gleichzeitig soli darnit der Stand- ort Tirol auch fiìr Anleger unat- traktiver gemacht werden.

Gianfranco Cerea, Dozent fi.ir Wrrtschaft an der Università degli Studi" in Trient unterstrich, dass sich sowohl im Trentino als auch in Siìdtìrol besonders Pi- nanzhilfen vonseiten der offentlì- chen Hand in Preissteigerungen verwandelten, welche zum fast ausschlìefslichen Vorteil von Im- mobilienrenditen und -spekula- tionen wirkten. ©AUeRechtevorbehalten

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